Galsan Tschinag

Galsan Tschinag, eigentlich Irgit Schynykbaj-oglu Dshurukuwaa, was übersetzt „Pelz-Baby“ heißt, kam (vermutlich) im Frühjahr 1944 im Westen der Mongolei im Altai als jüngster Sohn einer tuwinischen Nomadenfamilie zur Welt.

Nach dem Besuch der „10 Klassen-Schule“ nahm Tschinag 1961 zunächst ein Studium der mongolischen Sprache und Literatur an der mongolischen staatlichen Universität in Ulaanbaatar auf. Von 1962 bis 1968 studierte er als Stipendiat der Mongolischen Volksrepublik in Leipzig zunächst Deutsch am Herder-Institut und ab 1963 an der damaligen Karl-Marx-Universität Germanistik; seither schreibt er überwiegend in deutscher Sprache. Nach seiner Rückkehr in die Mongolei übte Tschinag verschiedene Berufe aus: zunächst unterrichtete er (bis 1976) Deutsch an der Staatsuniversität in Ulaanbaatar. In dieser Zeit übersetzte er u. a. „Till Eulenspiegels Abenteuer“ (1970), Gedichte von Kurt Tucholsky (1971), „Pony Pedro“ von Erwin Strittmatter (1972) sowie Heinrich Manns „Der Untertan“ (1975).

Nach einem Berufsverbot aus politischen Gründen 1976 arbeitete Tschinag bis 1987 an der Gewerkschaftszeitung „Chödölmör“ (Die Arbeit) mit. Von 1987 bis 1990 gab er die Zeitschrift „Setgüültsch“ (Der Journalist) des mongolischen Journalistenverbands heraus und von 1990 bis 1991 war er Cheflektor bei „Mongol-Kino“. Seit 1991 ist Galsan Tschinag freier Schriftsteller. 1995 führte er in einer Karawane einen Teil der im ganzen Land zerstreut ...